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01.06.2008 Der Wetterbericht ist einigermassen günstig. Ich melde uns an der Rezeption ab und Gerd tankt noch. Um 9:30 Uhr geht es dann los. Immer gegen den Wind, so daß wir nicht zum Segeln kommen. Gegen Mittag dreht der Wind dann auf NW und wir können die Segel hochnehmen und sie ziehen etwas. Bei 40 Grad am Wind können wir allerdings nicht den Motor ausmachen. Wir wollen heute Abend ja noch den nächsten Hafen erreichen. Dies ist der Hafen von Peniche, einem kleinen Fischerort knappe 50 sm entfernt von Cascais. Die Marina ist recht klein und es findet gerade eine Regatta von ??? nach Aveiro statt. Weiterhin gibt es noch ein paar andere Fahrtensegler die ihr heute übernachten, so daß wir in zweiter Reihe festmachen müssen. Das kennen die Segler hier im Süden garnicht, aber die Fahrtensegler kennen das natürlich und so ist das kein Problem.
Der Hafenmeister ist schon weg, aber wir wollen noch in den Ort zum Essen. Wie üblich brauchen wir aber eine Chipkarte um wieder auf das Hafengelände zu kommen. Wir klopfen an einem holländischen Boot und fragen, ob wir uns deren Chipkarte für heute abend ausleihen können. Auf diese Weise lernen wir Anneke kennen. Ihr Segelbegleiter musste plötzlich nach Hause zurück, und so ist sie schon elf Tage in Peniche, da sie nicht alleine weiter möchte. Wir bieten ihr an das Gerd oder ich mit ihr segeln können. Sie will das überschlafen und Gerd und ich machen uns in den Ort auf.
02.06.2008 Anneke nimmt unser Angebot an, und so motore ( mal wieder Wind von vorne ) ich mit Anneke auf der Gavinna 22 sm nach Nazaré. Ebenfalls eine kleine Marina in einem Fischereihafen. Die Fischer befinden sich allerdings derzeit wegen der hohen Dieselpreise im Streik, wie uns Anneke erzählt. Die Marina wird von einem englischen Paar geführt, die sich bestens um ihre Gäste kümmern.
Das Einklarieren ist etwas mühsam. Wir müssen durch drei Büros. Diese liegen zwar immerhin in einem Gebäude, aber zwei der Büros sind durch den Hintereingang zu erreichen, während das dritte Büro durch den Vordereingang zu erreichen ist. Wir müssen also einmal um das doch etwas großere Gebäude drumherum laufen.
03.06.2008 Das Ausklarieren ist nicht so aufwendig wie das Einklarieren gestern, vor allem müssen wir nicht um das Gebäude herum laufen. Wir tanken jedoch noch und so kommen wir erst um 10:50 Uhr los. Heute ist Gerd mit Anneke unterwegs und ich bin auf der Odin alleine. Nach wie vor kommt der Wind aus NNW und der angekündigte Schlenker auf NW kommt nicht. Mühsam, bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur etwas über drei Knoten, motoren wir die knappen 50 sm Richtung nach Norden.
04.06.2008 Und so machen wir erst heute um 00:10 die Leinen in Figueia da Foz fest. Die Marina ist ein bisschen größer als die beiden letzten beiden, aber durchaus überschaubar. Nach zwei Einlaufbieren und Spaghetti Bolognese geht es ins Bett.
Wir schlafen natürlich etwas länger und schauen uns dann den Wetterbericht an, den ich gestern morgen noch aus dem "public WiFi" in der Marina von Nazaré besorgt habe. Der nächste Hafen, Leixões, ist gute 60 sm entfernt. Nach wie vor kommt der Wind aus Nord, aber ab Mitternacht soll er sich abschwächen und dann am nächsten Tag gegen 16:00 Uhr wieder zunehmen. Mit etwas Glück könnten wir das schaffen, aber wir entscheiden uns dagegen. Bis zum Wochenende soll es aber stärker wehen, so daß es erst wieder Sinn macht am Samstag / Sonntag weiter Richtung Norden zu kommen. Aber wir befinden uns ja nicht auf einem Überführungstörn und so schaut Gerd sich den Ort an, während ich schon mal die GPS-Punkte für die nächsten Häfen heraussuche und programmiere.
Außerdem treffen wir hier auch noch die Good Fellow, die über Winter in Lagos lag. Anneke hat den Winter über in Lagos verbracht und auch ich kenne den Skipper schon vom letzten Jahr und aus 2006. Es gibt noch ein paar andere Yachten, die auf etwas besseres Wetter warten um nach Norden zu kommen. Allerdings haben wir in den letzten Tagen, seit dem wir unterwegs sind, nur wenige Yachten getroffen, egal ob sie nun in den Norden oder Süden wollen. Der Wind wäre ja bestens geeignet, um ins Mittelmeer, nach Madeira oder zu den Kanaren zu kommen.
Abends gehen wir drei zum Essen in den Ort. Es gibt jede Menge Cafes - Restaurants finden wir aber vorerst keine. An der Promenade wird fleißig ein Hotel nach dem Anderen hochgezogen. Andererseits sieht hier vieles recht verfallen aus und es scheint so, dass fast jedes zweite Haus leer steht. Es gibt hier aber ein Casino, neben dem es ein nettes Restaurant gibt. Es ist recht voll, aber merkwürdigerweise ist beinahe jedes Gericht, was wir bestellen wollen, "finished". Wir werden aber doch noch satt.
05.06.2008 Nach dem Frühstück bringe ich meine Webseite auf Vordermann. Leider gibt es hier am Hafen keinen Internetzugang. Der Hafenmeister meint ich könnte mal sehen, ob ich vorm Casino einen öffentlichen WiFi-Spot finde. Ansonsten habe wir gestern jede Menge CyberCafes gesehen. Schauen wir also mal wo ich die Seiten hochladen kann, und wo ich einen aktuellen Wetterbericht herbekomme.
06.06.2008 Anneke hatte für die Gavina ein neues Echolot gekauft. Nachdem es erst von Lagos bis Peniche gut funktioniert hat, tut er es nun nicht mehr. Sie baut wieder das alte Echolot ein, aber das tut es auf einmal auch nicht mehr. Sie bitte mich um Hilfe und zusammen schauen wir uns die Sache nochmal an. Nachdem ich es genau so wie Anneke einbaue geht das alte Echolot wieder. Wir stehen vor einem Rätsel.
Das neue Echolot bekomme ich allerdings auch nicht eingebaut. Die Messwerte springen wie wild herum. Also schon das zweite Rätsel. Aber immerhin funktioniert ja das alte Echolot wieder, auch wenn die Zahlenhöhe nicht so gross ist und die Tiefe in "feet" angezeigt werden.
Vor dem Casino gibt es haufenweise WLANs - auch öffentliche. Leider klappt die Verbindung überhaupt nicht. Gerd und ich machen uns in die hiesige Bücherei auf. Dort sitzt man gemütlich im ersten Stock und kann ganz gemütlich im Ledersofa im Internet surfen. Es gibt also einen aktuellen Wetterbericht. Anhand dessen beschliessen wir morgen früh auszulaufen. Also wird noch eingekauft und ich backe noch ein Brot.
07.06.2008 Um 6:15 Uhr werden die Leinen losgemacht. Immerhin haben wir bis Leixõs noch gute 60sm zurück zu legen. Der Wetterbericht sprach zwar von Wellen um die zwei Meter, aber den vielen Wind hat er so nicht vorhergesagt. So kämpfen wir uns mühsam gegen Wind, Welle und Strom voran. Bis gegen 15:00 Uhr haben wir etwa 25 sm hinteruns gelassen, als plötzlich die Motordrehzahl auf der Gavina - ich bin heute mal wieder dort auf dem Boot - immer weiter abnimmt, bis er schliesslich ganz aus ist.
Was tun sprach Zeus. Wir entschliessen uns letzlich, da wir noch 40 sm voraus haben und mitten in der Nacht in Leixõs ankommen würden, in den uns bekannten Hafen Figuereia da Foz zurückzukehren. Mit achterlichen Winden segeln wir zurück und kommen im letzten Tageslicht auch im Hafen an. Gerd schleppt uns mit der Odin in den Hafen und mit Hilfe vieler Hände machen wir die beiden Yachten am Steg fest. Nach 52,9 sm sind wir wieder dort wo wir heute morgen losgelegt haben. Darauf trinken und essen wir erst einmal.
08.06.2008 Anneke, Jürgen von der Good Fellow und ich machen uns auf die Fehlersuche. Letztendlich bauen wir den Dieseltank aus um dort das Absperrventil auszubauen. Dieses hat sich mit Schlamm zugesetzt. Wo der Tank gerade draussen ist reinigt Anneke diesen dann auch gleich. Bis morgen muss er erst einmal trocknen, so dass wir mit dem Einbau erst morgen loslegen können.
Das ist auch nicht ganz so schlimm, da der Wind doch recht kräftig weht, und wir sowieso nicht weiterkommen würden.
Auch auf der Odin schaut sich Gerd mal den Dieselkreislauf an. Merwürdigerweise geht bei uns immer noch die Motordrehzahl ab und an runter. Gerd entdeckt im Kraftstoffvorfilter Luft und entlüftet den Motor. Danach springt er wieder recht gut an. Hoffen wir wir damit das Problem behoben haben.
09.06.2008 Zu dritt bauen wir den Tank wieder ein. Beim Entlüften macht allerdings die Batterie schlapp. Jetzt müssen wir warten bis diese wieder aufgeladen ist. Gucken wir also mal weiter.
Ich aktualisiere noch die Webseite. Gleich gehen wir noch einkaufen. Danach ist dann hoffentlich noch Zeit, um in die Bücherei zu gehen und die Seite hochzuladen und einen aktuellen Wetterbericht zu bekommen.
Abends gehen die Besatzungen von Gavina, Good Fellow und der Odin zum Festa da Sardinha in die Stierkampfarena. Für drei Euro gibt es Sardinen bis zum Abwinken. Dazu gibt es noch eine Suppe, Brot und ein Fläschen Vino oder Wasser. Da das Fläschen Wein wirklich klein ist leiste ich mir für ganze Euro 0,60 noch ein zweites Fläschen. Allerdings zahlt die Jürgen, weil er gerade Kleingeld hat und der "Kassierer" keinen zehn Euroschein wechseln will. Erst gibt es noch Musik aus der Konserve, was sich später auch noch ändert. Ein netter Abend.
10.06.2008 Heute ist Camões Day. Keine Ahnung was das auf deutsch heißt, aber es bedeutet das in Portugal Feiertag ist. Anneke räumt noch ihr Boot auf, während Gerd und ich uns vor der Weiterfahrt noch etwas entspannen. Um 21:00 Uhr machen wir die Leinen los und es geht weiter Richtung Norden.
11.06.2008 Der Wetterbericht von Windguru hat recht. Erst kommt der Wind noch aus Nord, später dann aus östlicher Richtung. Leider ist er nicht so stark, das wir mit vier Knoten Richtung Leixões kommen. Die müssen wir aber machen, bevor der Wind wieder mit 4-5 bft aus Norden kommt. So läuft dann mal wieder der Motor mit.
Um 04:30 Uhr kommen uns Delfine besuchen und auch der Sternenhimmel ist ziemlich Klasse, obwohl es zwischendurch so aussieht als ob Seenebel aufziehen will. Dieser Eindruck ist aber wirklich nur sehr kurz. Um 14:35Uhr haben wir die Leinen dann fest. Die letzte halbe Stunde vor der Hafeneinfahrt zeigte die Loge über neun Knoten. Das GPS war aber der Meinung das wir nur 4,4 -4,8 Knoten über Grund machen. Nach 17:30 Stunden und 66,9 sm sind wir nun in Leixóes und nach der verdienten Ruhepause geht es Abends zum Essen in die Stadt.
12.06.2008 Heute haben wir etwas Zeit mit dem Aufstehen, da die Tankstelle erst um 10:00 Uhr den Diesel verkauft. Kurz vor zehn sind wir dann auch dort am Steg. Weiter geht es nach Póvoa de Varzim, nur 12 sm entfernt. Nach 3:30 Stunden Motorfahrt machen wir dort fest. Allerdings kommt weißlicher Rauch aus Gavinas Backskiste als ich Fender und Festmacher heraushole. Sehr merkwürdig, da die Motortemperatur normal ist und wir bei der Kontrolle dann am Steg auch nichts finden. Vielleicht irgendetwas Feuchtes das warm geworden ist? Wir entleeren die Backskiste und schauen mal weiter.
13.06.2008 Leixóes hatte eigentlich nicht zum Bleiben eingeladen, und so hatten wir beschlossen Porto von hier aus zu besuchen, was wir heute dann auch tun. 2005 müssten Gerd und ich noch erst mit dem Bus zur Metrostation fahren. Inzwischen hat Póvoa de Varzim auch eine Metrostation. In knapp einer Stunde sind wir damit in Porto und schauen uns die Stadt und die Leute an. Auch sehen wir uns die Keller vom Don ( Sandemann ) an und lassen uns ein bisschen was über Sherry und Portwein erzählen. Zum Ende der Führung gibt es zwei Getränke zum Probieren. Damit ist dann auch der Tag schon wieder vorüber.
14.06.2008 Heute wollen wir um 9:00 los. Wir sind kurz davor den Motor zu starten, als Nebel aufkommt. Kurz darauf geht das Nebelhorn an und wir können zeitweise nicht über den Hafen schauen. Um zwei ist immer noch "dicke Suppe" und wir beschliessen noch einen Tag zu bleiben, da wir nicht mehr glauben, das das Wetter heute noch besser wird.
Um kurz vor 17:00 Uhr ist aber der Spuck, so schnell wie er aufgekommen ist, auch wieder weg. Kurz entschlossen starten wir die Motoren und nach knapp 20 sm machen wir die Leinen um 22:05 Uhr in Viana do Castelo fest. Immer noch "raucht" die Backskiste auf der Gavina. Anneke findet schliesslich die Stelle wo der Rauch herkommt. Die eine Entlüftungsschraube ist nicht ganz dicht und so tropft ab und zu ein Tröpfchen Diesel in die Bilge und verdampft dort. Weshalb allerdings dann der Rauch weiß ist, ist uns nicht ganz klar und auch nicht weshalb es aus der Backskiste qualmt und nicht auch aus dem Motorraum.
15.06.2008 In der Nacht hat es angefangen zu regnen - und es regnet immer noch. Da wir heute ins knapp 30 sm entfernte Bayona segeln wollen geht es wieder früh los. Vor allem wollen wir noch vor 8:00 Uhr durch die Hafeneinfahrt durch, über die eine Fußgängerbrücke geht. Laut Aushang soll die nämlich um 8:00 zugehen. Pustekuchen - die Securtiyleute haben uns gestern noch in den Hafen einlaufen sehen, und so müssen wir erst unseren Obulus an den Hafenmeister abdrücken, bevor die Brücke für uns zur Seite geschwenkt wird. Im Hellen sehen wir nun auch den vor der Hafeneinfahrt liegenden Gästesteg. Dieser war leider im Reeds Almanach ( u.a. unser Hafenführer ) nicht eingezeichnet.
Nun ja, das Wetter lädt nicht zum Spaziergang in den Ort ein, obwohl, so wie der Ort am Fluß angelegt ist, dies wahrscheinlich ganz nett gewesen wäre. Nachdem wir aus dem Fluß heraus sind und uns wieder auf dem Atlantik befinden geht es wieder Richtung Norden. Das schlechte Wetter hat ein Vorteil - der Wind weht mit 3-4 bft aus Süd. So können wir die Segel setzen und Anneke, Gerald und Gavina segeln, mal ganz ohne Motor, bis Bayona. Nur zum Anlegen wird der Motor nochmal bemüht.
Damit haben wir nun Portugal hinter uns gelassen und wir befinden uns in Nordspanien und wir können unsere Uhren um eine Stunde vorstellen. Ab nun gilt die MESZ..
Hier treffen wir die Good Fellow mit Brigitte und Jürgen wieder. Die sind hier heute ebenfalls eingetroffen.
16.06.2008 Auch heute gibt es immer mal wieder Regenschauer. Gegen Mittag klart es jedoch auf und wir machen uns auf um Bayona anzusehen und unsere Einkäufe zu tätigen. Am Nachmittag treffen wir uns mit Jürgen auf der Good Fellow. Der Zahnriemen seines elektrischen Autopiloten war gerissen. In Figueira da Foz war ein Ersatzriemen nicht auf Lager, aber in drei Tagen sollte er geliefert werden. Das hat dann schliesslich 1,5 Wochen gedauert. Beim Auseinanderbauen fiel dann das Kugellager mit 21 Kugeln dummerweise auseinander. Bis auf eine Kugel konnte er das Lager auch immer wieder zusammenbauen, aber die letzte Kugel wollte partout nicht hinein. So tüfftelten wir heute drei Stunden bis das ganze Gerät wieder zusammengesetzt war. Gewusst wie geht es natürlich ganz einfach.
Danach gab es erst einmal Kaffee und Kuchen.
Währenddessen sind die Mechaniker bei Anneke auf dem Boot. Sie findet das es in der Kajüte zu sehr nach Auspuffdämpfen riecht. Die Mechaniker finden auch eine defekte Dichtung zwischen Motor und Krümmer. Diese haben sie natürlich nicht dabei. Nun gut, der Motor ist immmerhin gute dreizig Jahre alt. Aber morgen kommen sie mit einer neuen Dichtung vorbei.
Ich selber bestelle noch einen Ersatzölfilter, der auch morgen kommen soll. Wir müssen nämlich mal eine Ölwechsel machen, da wir inzwischen schon über 100 Stunden motort sind. Jetzt beim Schreiben fällt mir gerade ein das der Ölfilter ja erst nach 200 Stunden gewechselt werden braucht. Nun ja, dann haben wir eben zwei Ersatzfilter an Bord. :-) Für heute ist es für den Ölwechsel aber schon zu spät. Er wird also auf morgen verschoben und ich kümmere mich noch ein bisschen um meine Webseite.
17.06.2008 Nach dem Frühstück wird gleich der Ölwechsel angegangen. Bei Anneke sind die Mechaniker auch am wirken. Nach einer kurzen Pause nehmen wir den Bus nach Vigo und schauen uns die Stadt an. Nach knapp einer Stunde kommen wir dort an. So klein wie ich mir die Stadt vorgestellt habe ist sie garnicht. Wir müssen noch zehn Stationen mit dem Stadtbus fahren, bevor wir in der Innenstadt sind und auch am Hafen. Viele Geschäfte machen Siesta bis 17:00 Uhr. Anneke hatte erzählt das Juan Carlos letztes Jahr offizieller Weise diw Siesta abgeschaft hat, da dies ins moderne Europa nicht mehr hinein passt. Das gilt aber anscheinend hier nur für die größeren Geschäfte / Betriebe. Da ich bisher keine funktionierte Waschmaschine gefunden habe, kaufe ich mir heute bei C&A ein neues T-Shirt. Nachdem wir uns noch an der Hafenmeile ein Bierchen gekönnt haben geht es wieder zurück nach Bayona.
18.06.2008 Es geht weiter nach Sanxenxo, einer neuen Marina ca. 18 sm nördlich von Bayona. Ein Klassesegeltag bei bis zu 3 bft aus Westen und bestem Sonnenschein. Der erste nette Segeltag von nun insgesamt zwei Segeltagen. Nach dem Abendessen machen wir noch einen Spaziergang an der Bucht entlang zum nächsten Hafen - Portonova. Das wiederum ist ein eher alter Fischereihafen, aber auch mit einer Marina. In beiden Orten wird noch auf die Urlauber gewartet.
In der Werbebröschüre über Sanxenxo stand drin, das der Hafen Wifi anbietet. Das ist jedoch so nicht ganz korrekt - er funktioniert derzeit nämlich nicht. Netterweise druckt der Hafenmeister uns einen Wetterbericht für die nächsten Tage aus.
Auch die angekündigte Waschmaschine ist eine Wäscherei im Ort - also mal wieder nichts mit T-Shirt waschen.
Was nicht drinstand ist, das der Hafen recht teuer ist.
19.06.2008

Weiter geht es um 08:50 Uhr - etwas später als geplant. Mit Segelunterstützung kommen wir nach 30 sm in Portosin an. Eigentlich auch ein Fischereihafen, aber es gibt hier einen Segelclub. Dieser hat eine recht nette Anlage mit schönem Vereinsheim und netten Restaurant. Auch die Good Fellow kommt heute hier an. Das Wetter war heute allerdings recht neblig, mit einigen Nieselregen zwischendurch ( Sichtweiten zwischen 0,1 - 5 sm ). Es gibt hier sogar zwei funktionierende Waschmaschine und einen Trockner. Ich schmeisse meine T-Shirts in die Waschmaschine hinein und Anneke okkupiert die zweite Waschmaschine.
Gerd lädt uns dann noch zu seinem Geburtstag in das Clubrestaurant ein und nebenher bekommen wir noch mit das Deutschland im Fußballmatch gegen Portugal 3:2 gewinnt.

20.06.2008 Heute wollen wir eigentlich wieder früh los. Wegen des Nebels überlegen wir aber noch hin und her. Schließlich machen Anneke und Gerd um 10:20 Uhr die Leinen los. Ich schaue mir noch den Laptop von Jürgen an - irgendwie klappt die Wifi-Verbindung nämlich nicht. Nachdem das geklärt ist, mache ich um 10:30 Uhr ebenfalls die Leinen los. Nach gut drei sm habe ich die Beiden wieder eingeholt. Allerdings machen sie unter Segel auch kaum Fahrt - der Motor hat mal wieder den Geist aufgegeben. Wie mir die Zwei berichten ging die Motordrehzah runter und es qualmte aus dem Motorraum. Die Fehlersuche ergibt, dass das Gewinde zwischen Krümmerflansch und Krümmer gebrochen ist. Die Gavina wird wieder nach Portosin geschleppt und Anneke versucht die Reparatur in Gang zu bekommen. Das ist hier nicht besonders schwierig. Kurz vor der Siesta gibt sie die Teile beim Mechaniker, der sein Geschäft hier auf dem Clubgelände hat, ab und er verspricht das Teil heute noch zu reparieren. Gleich nach der Siesta macht er sich daran und gegen halb fünf soll das Teil fertig sein.
Gegen fünf gehen wir zum Einkaufen und auf dem Rückweg ist er immer noch mit dem Teil unterwegs. Wie sich herausstellt ist das entsprechende Ersatzteil nicht zu beschaffen. Kurz entschlossen wird das Teil gelötet / geschweisst. Der Einbau dauert auch nicht so lange und gegen 20:00 Uhr wird der Test abgeschlossen. Der Weiterfahrt am morgigen Tage steht also nichts weiter im Wege.
21.06.2008

Um 08:20 sind die Leinen los. Immerhin kann ich von den 36,6 sm gute 10 sm segeln. Auch die Gavina segelt, doch die Beiden haben den Motor immer mitlaufen. Der Keilriemen ist mal wieder kaputt und ohne diese würden sie den Motor nicht mehr starten können. Also machen sie diesen erst garnicht aus.
Allerdings geht es auf der Odin heute auch nicht ohne Probleme ab. Als ich in die Bilge schaue ist diese so ziemlich voll Wasser. Ich pumpe das Wasser ab und schaue nach einer Stunde nochmal nach. Die Bilge ist nun knapp halb voll. Irgendwas ist also nicht in Ordnung. Ich mache also auf die Lecksuche, nachdem ich den anderen beiden bescheid sage, das sie mich im Nebel nicht verlieren sollen. Zwischendurch haben wir nur um die 0,2 sm Sicht. Nun ja, das Verkehrsaufkommen unter der Küste ist hier nicht so gross, so dass ichmich ruhig mal auf die Fehlersuche machen kann. Das Problemkind ist auch recht schnell gefunden. Ein Rohr im äußeren Kühlkreislauf hat ein Loch. Nichts wildes ersteinmal, da der innere Kühlkreislauf anscheinend noch arbeitet. Nur mit den hohen Motordrehzahlen ist es fürs erste vorbei.
Nachdem die Leinen um 18:20 Uhr in Camariñas fest sind, baue ich das Rohr aus. Anneke gibt uns netterweise etwas von ihrem Zweikomponenten Metallkleber. Nun muss der noch aushärten.
Gerd klärt inzwischen die Geschichte mit dem Liegegeld. Im Reeds stand etwas von 6,78 Euro pro Meter. Allerdings hatten Brigitte und Jürgen schon in Portosin gehört, dass das so nicht stimmt. Wir zahlen nur 15 Euro pro Nacht, was den Hafen zu den drittgünstigsten bisher macht.
Der Ort liegt in einer größeren Bucht, die wiederum in drei "kleinere" Buchten unterteilt ist. Man kann hier auch recht geschützt ankern, was auch einige tun.
Zur "Mitsommernacht" gibt der Segelklub hier gegrillte Sardinen mit Vino aus. Auch die Gastlieger sind eingeladen, und so schlagen wir uns den Wamst voll.

22.06.2008

Das Kühlrohr wird an der reparierten Stelle noch mit selbstverschweißendem Tape umwickelt. Während sich das Tape selbst verschweißt, machen Gerd und ich uns auf die Suche nach einen Supermarkt. Allerdings scheinen hier die Geschäfte am Sonntag geschloßen zu sein. In Portugal hatten die Läden immerhin vormittags geöffnet. Als wir intensiv in einen Supermarkt hineinschauen, werden wir von einer Frau angesprochen. Sie weiß einen Lebensmittelladen der auf hat. Dieser ist ganz in der Nähe aber "tricky" zu finden. Sie führt uns hin.
Wieder an Bord wird das Kühlrohr eingebaut und getestet. Alles OK. Ich finde aber noch ein abgerissenes Kabel, was ich dann auch noch in Ordnung bringe. Das dauert auch noch etwas länger, da die Bewegungsfreiheit, speziell von irgendwelchen Schraubenschlüsseln, recht eingeschränkt ist. Aber auch das Problemchen wird beseitigt und hinterher geht genau so viel wie vorher auch. Was für ein Zweck hat wohl das Kabel? Schauen wir halt mal im Winterlager danach.
Danach schauen wir uns noch im Ort um, der recht klein und ursprünglich ist.

23.06.2008 Der Wetterbericht ist nicht so toll, und er verspricht morgen besseres Wetter. Während Anneke mit ihrem neuen Crewmitglied Andre an der Gavina bastelt - dieser hat ein paar Sachen aus Holand mitgebracht - fahren Gerd und ich mit dem Bus nach Santiago de Compostela, so denken wir jedenfalls. Irgendwann sagt der Busfahrer das wir umsteigen müssten und er zeigt uns auch wo die Haltestelle für den nächsten Bus ist. Bevor wir dort einsteigen fragen wir natürlich, ob er nach Santiago fährt. Er sagt nein, aber wir sollen ruhig erst einmal einsteigen. Mit uns steigt noch eine Spanierin ein, die offensichtlich auch von Camariñas nach Santiago will. An der nächsten Bushaltestelle "schmeisst" uns der Busfahrer aus dem Bus und zeigt uns auf dem dort ausgehängten Busfahrplan die Verbindung zu unserem Zielort. Demnach geht erst wieder am Nachmittag ein Bus. Die Spanierin schlägt vor das wir uns ein Taxi nehmen und den Fahrpreis teilen, was wir dann auch kurz entschlossen machen.
Der Ort ist ja als Pilgerort bekannt. Daneben ist sie aber auch noch Universitätsstadt, und so gibt es hier ein recht gemischtes Publikum. Die Altstadt ist recht gut erhalten und daneben gibt es noch einige grüne Parkanlagen. Die Stadt macht einen netten Eindruck.
Als wir wieder zurück sind, sehen wir die Crews der Gavina und der Good Fellow wieder bei Sardinen sitzen. Sie Ehren irgendeines Heiligen gibt es diese wieder Gratis. Schon auf der Rückfahrt haben wir viele rauchende Feuer gesehen, die wohl auch zu Ehren dieses Heiligen brennen.
24.06.2008 Nachdem es am Morgen noch recht bedeckt ist, klart des Wetter immer mehr auf. Unter Groß, Genua und der eisernen Genua geht es heute die 46,7 sm nach La Coruña. Anneke und Andre müssen um 9:00 Uhr noch den bestellten Keilriemen abholen, aber kurz vorm dunkelwerden kommen sie auch in La Coruña an.
25.06.2008

Hier in der Marina treffen wir noch auf weitere deutsche Schiffe, die auf den Weg in den Norden sind. Sie berichten davon das der Wetterbericht frühestens ein Weiterkommen am Sonntag möglich macht. Ich hole mir einen aktuellen Wetterbericht der leider die Aussage bestättigt. Eigentlich sollte laut Statistik der Wind aus NNW kommen, aber für die nächste Zeit ist Wind aus NE 4 bft mit Böen 5-6 vorhergesagt und dabei eine Welle von 2,8 m. Da auszulaufen macht eigentlich keinen Sinn. Ein Engländer lässt sich davon nicht abhalten. Nach ein paar Stunden liegt er wieder auf seinen alten Liegeplatz. Er berichtet das er fleissig gekreuzt ist, aber letztendlich kaum Weg über Grund gemacht hat. Wir wollen zwar nicht nach England, aber selbst wenn wir nach La Rochelle segeln wollen, müssen wir ungefähr 200 sm Richtung Norden segeln um dann noch um die 200 sm Richtung Osten zu segeln. Wie schon geschrieben - das macht so keinen Sinn.
Da ich jedoch spätestens Anfang nächster Woche wieder zurück sein muss, ist die einzige Alternative per Zug oder Flugzeug den Weg zurückzulegen. Ich schaue also mal im Reisebüro vorbei. Alles was die mir anbieten können ist ein Flug für 636 Euro - ansonsten noch jede Menge Flüge über 1000 Euro.
Das kann ich besser denke ich mir und schaue mir die Preise im Internet an. Leider kenne ich die Busverbindungen zu den Flughäfen nicht und so beschliesse ich mir morgen in der Touri-Info den entsprechenden Pläne geben zu lassen.

26.06.2008 Ich erkundige mich bei der Touri-Info und gehe danach ins OMC - einem Cafe in der Nähe der Marina in dem man kostenlos surfen kann, wenn man dann eine Kleinigkeit ist oder trinkt. Das Wifi in der Marina funktioniert mal wieder nicht. Diese Dinge wieder in Ordnung zu bringen dauert hier in Spanien anscheinend etwas länger. Nun ja, der Flug wird für Samstag gebucht - die Tage hier sind also gezählt.
Anneke und Andre sind währenddessen immer noch dabei die Mitbringsel für die Gavina einzubauen - alles nicht ganz so einfach. Unter anderem müssen noch ein paar Teile eingekauft werden - das alles in einer unbekannten Stadt in einer fremden Sprache. Das dauert eben seine Zeit.
27.06.2008

 

28.06.2008

 

29.06.2008  
30.06.2008